Digitale Medien müssen in der Bildung eine größere Rolle spielen

In Deutschland wird viel darüber geredet, wie Bildung mit digitalen Medien verändert und verbessert werden kann und sollte. Digitale Medien geben aber keineswegs eine Garantie für besseres Lernen. Vielmehr stellen sich in dem Zusammenhang Fragen, die uns seit jeher beschäftigen: Wie wollen wir lernen? Wie verstehen wir Bildung in unserer Gesellschaft?

Die Implementierung digitaler Medien erfordert ein Umdenken hin zu einer Öffnung der Bildungseinrichtungen und veränderten Rolle der Lehrenden. Wenn Ziel sein soll, dass junge Menschen zu emanzipierten und mündigen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen, dann gelingt das nur, wenn digitale Medien auch und noch viel mehr in ihren Bildungskontexten eine Rolle spielen. Denn Medien sind Teil unserer Welt, sie sind Weltlieferanten.

Die Emanzipation gelingt nicht, wenn wir junge Menschen in ein Vakuum stecken, das sich außerhalb unserer Welt befindet und nur aus Vorgedachtem, bereits Bekanntem und Verboten besteht. Im Mittelpunkt steht letztlich das Sichtbarmachen und Begreifen unserer Welt. Eine kritische Haltung gegenüber Technologien und einen kompetenten Umgang mit ihnen erreicht man nur, wenn man sich aktiv damit auseinandersetzt. Junge Menschen müssen lernen, mit den Ressourcen und Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, umzugehen – letztlich um diese Welt ein Stück mehr zu verstehen, an der Gesellschaft teilzuhaben und diese mitgestalten zu können.

– Kristin Narr –

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